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Cannabis als magenschonendes und entzündungshemmendes Schmerzmittel

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Menschen mit chronischen Schmerzen greifen häufig auf nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac oder Acetylsalicylsäure zurück. Der regelmäßige Gebrauch dieser Medikamente kann jedoch Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre, eine Magenschleimhautentzündung oder im schlimmsten Fall einen Durchbruch der Magenwand verursachen.

Um solche Komplikationen zu vermeiden, verschreiben Ärzt in der Regel Magenschutztabletten wie Omeprazol, Pantoprazol oder Misoprostol. Alternativ können Patient eine medikamentöse Schmerztherapie wählen, die den Magen nicht angreift. Medizinisches Cannabis hat sich als wirksam bei der Behandlung von chronischen und entzündungsbedingten Schmerzen erwiesen.

Neben seiner schmerzlindernden Wirkung bietet Cannabis gesundheitliche Vorteile gegenüber den Standardtherapien. So kann es möglicherweise helfen, Magenulkus vorzubeugen und die Homöostase des Darms aufrechtzuerhalten. Wie genau medizinisches Cannabis bei Schmerzen und Entzündungen wirken kann, erfährst du in diesem Artikel!

Die wichtigsten Punkte

  • Risiken von NSAR: Der regelmäßige Gebrauch von Diclofenac, Naproxen und anderen NSAR kann Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre verursachen. In der Schulmedizin wird dies durch die gleichzeitige Gabe von magenschützenden Medikamenten verhindert.

  • Alternative Behandlungen: Chronische Schmerzen und Entzündungen können auch mit medizinischem Cannabis behandelt werden, wodurch eine zusätzliche Einnahme von Magenschutzmitteln überflüssig wird.

  • Entzündungshemmende Wirkung von Cannabis: Medizinisches Cannabis kann entzündungshemmend wirken und sowohl akute als auch chronische Schmerzen lindern. Zudem können die Cannabinoide in Cannabis zur Darmgesundheit beitragen, entzündlichen Darmerkrankungen entgegenwirken und Magenulkus vorbeugen.

  • Legalisierung und Nutzung: Seit 2017 hat sich Cannabis als medizinisches Mittel zur Behandlung von Schmerzen etabliert und bietet zusätzliche gesundheitliche Vorteile. Wenn du an einer Therapie mit medizinischem Cannabis interessiert bist, frage noch heute eine Behandlung bei Bloomwell an!

So entsteht Schmerz

Schmerz ist ein vielschichtiger Prozess, bei dem das gesamte Nervensystem – vom Gehirn bis zu den peripheren Nerven – involviert ist. Er dient dem Körper als Schutzmechanismus und hilft, die Homöostase bei Verletzungen aufrechtzuerhalten. Bei einer Verletzung senden die Nerven elektrische Signale über das Rückenmark an das Gehirn, das diese Signale dann als Schmerz interpretiert.

Schmerz kann akut oder chronisch sein, je nach seiner Dauer und Intensität. Akute Schmerzen sind stark und kurzzeitig, wie etwa bei einer Schnittwunde oder nach einem Sturz. Chronische Schmerzen hingegen bestehen über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten und resultieren oft aus Gewebeschäden (wie bei Arthritis) oder Funktionsstörungen der Nerven (wie bei Fibromyalgie). Entzündungen können ebenfalls Schmerzen verursachen, indem der Körper chemische Substanzen freisetzt, die dem Gehirn Schmerzsignale senden. Diese Signale äußern sich als echter Schmerz, Juckreiz oder Brennen an der betroffenen Stelle.


Was bedeutet entzündungshemmend genau?

Entzündungen sind komplexe Immunreaktionen auf Verletzungen, Infektionen oder Reizungen. Eine Substanz oder ein Medikament wird als entzündungshemmend (antiinflammatorisch) bezeichnet, wenn es in der Lage ist, Entzündungsreaktionen im Körper zu reduzieren oder zu stoppen. Entzündungsreaktionen können sich durch Rötung, Schwellung, Schmerzen oder Hitze äußern.

Wirkung und Nebenwirkungen rezeptfreier Medikamente gegen Entzündungen und Schmerzen

Entzündlicher Schmerz wird oft mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac, Naproxen oder Acetylsalicylsäure behandelt. Diese Medikamente wirken, indem sie die Produktion von Prostaglandinen hemmen, die an der Entstehung von Entzündungen beteiligt sind. Zusätzlich können NSAR die Aktivierung neutrophiler Zellen blockieren und so die Freisetzung von entzündungsfördernden Stoffen verhindern [4]. Auch Kortikoide werden zur Behandlung entzündlicher Schmerzen eingesetzt. Glukokortikoide wie Kortison wirken entzündungshemmend, antiallergisch und immunsuppressiv. Bei Erkrankungen wie Rheuma oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wird Kortison in Tablettenform verabreicht, um eine systemische Wirkung zu erzielen.

Ibuprofen und Acetylsalicylsäure

  • Wirkung: Schmerzstillend, entzündungshemmend, fiebersenkend
  • Anwendung: Zur kurzfristigen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen wie Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Menstruationsbeschwerden und Fieber. Ibuprofen und Acetylsalicylsäure sollten nicht länger als vier Tage ohne ärztlichen Rat eingenommen werden.
  • Vorsichtsmaßnahmen: Diese Medikamente sollten nicht mit anderen NSAR kombiniert werden. Besonders bei älteren Menschen können schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten, wie lebensbedrohliche Blutungen und Perforationen im Magen-Darm-Trakt.
  • Nebenwirkungen: Häufig treten Verdauungsprobleme wie Magengeschwüre, Perforationen, Blutungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blähungen, Verstopfung und Magenbeschwerden auf. Das Risiko steigt mit der Dauer der Anwendung und der Dosierung.

Diclofenac und Naproxen

  • Wirkung: Schmerzstillend und entzündungshemmend
  • Anwendung: Zur kurzfristigen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen. Bei anhaltenden Symptomen sollte ein Arzt konsultiert werden.
  • Vorsichtsmaßnahmen: Diese Medikamente können ebenfalls lebensbedrohliche Nebenwirkungen verursachen, insbesondere bei älteren Menschen, einschließlich Blutungen und Perforationen im Magen-Darm-Trakt.
  • Nebenwirkungen: Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Blut- und Lymphsystemerkrankungen, wie Störungen der Blutbildung (Thrombozytopenie, Leukopenie, Anämie). Außerdem können sie das Immunsystem beeinträchtigen und zu allergischen Reaktionen, Schlaflosigkeit, Depressionen, Kopfschmerzen und Schwindel führen. Der Magen-Darm-Trakt kann ebenfalls betroffen sein, was sich durch Erbrechen, Durchfall, Übelkeit und Blutungen äußert.

Herkömmliche entzündungshemmende Medikamente: Die Risiken

NSAR verringern die Produktion von Prostaglandin, einem Gewebehormon, das die Magenschleimhaut schützt und die Magensäure neutralisiert. Fehlt Prostaglandin, wird die Magenschleimhaut nicht mehr ausreichend geschützt, was zu Entzündungen und Geschwüren führen kann. Kurzzeitiger Gebrauch von NSAR wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Diclofenac kann oft ohne Nebenwirkungen verlaufen. Bei chronischen Schmerzen hingegen nehmen Patient diese Medikamente oft über längere Zeiträume ein, was das Risiko von Magenproblemen erhöht. Ähnliches gilt für Kortisonpräparate. Bei langfristiger Anwendung können sich Magenulzera verstärken, insbesondere in Kombination mit NSAR. Patienten mit erhöhtem Risiko für Magen-Darm-Erkrankungen wird daher empfohlen, zusätzlich magenschützende Medikamente wie Omeprazol oder Pantoprazol einzunehmen.

Wer unter Magenschmerzen oder Magenulkus durch entzündungshemmende Schmerzmittel leidet, sollte vom Arzt oder der Ärztin Protonenpumpenhemmer oder H2-Rezeptor-Blocker verschrieben bekommen. Diese Medikamente verringern die Magensäureproduktion und senken das Risiko für Geschwüre. Zu den häufig verwendeten Magenschutztabletten in Deutschland gehören: Omeprazol Pantoprazol Ranitidin Misoprostol Misoprostol ist kein Protonenpumpenhemmer oder H2-Rezeptor-Blocker, wird aber ebenfalls eingesetzt, um einen Magenulkus durch Medikamenteneinnahme zu verhindern.

Die Notwendigkeit eines magenschützenden Medikaments hängt von Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und der Einnahme weiterer Medikamente ab. Junge Patient ohne Geschwüre und ohne Einnahme von Kortison oder Antidepressiva benötigen möglicherweise kein Magenschutzmittel. Ältere Personen über 65 Jahre, die NSAR langfristig einnehmen oder bereits ein Geschwür hatten, sollten unbedingt ein Magenschutzmittel erhalten.

Natürliche Entzündungshemmer – mögliche Vorteile

Aufgrund der gravierenden Nebenwirkungen herkömmlicher NSAR bieten natürliche Schmerzmittel mit entzündungshemmender Wirkung eine gute Alternative. Besonders zur langfristigen Einnahme eignen sich natürliche Schmerzmittel oft besser als herkömmlich synthetische Medikamente.

Zu den wichtigsten Vorteilen gehören:

  • Bessere Verträglichkeit
  • Effektivere Wirkung
  • Vorbeugung chronischer Schmerzen
  • Langfristige Einnahme möglich
  • Besserung anderer indirekt mit der Entzündung verbundener Symptome (z.B. Stärkung des Immunsystems, Linderung von Angstzuständen, besserer Schlaf)

Cannabis als natürlicher Entzündungshemmer bei chronischen Schmerzen

Aufgrund seiner magenschonenden und entzündungshemmenden Wirkung kann Cannabis eine sichere und sanfte Alternative zu NSAR und Kortison sein. Körpereigene Cannabinoide wie Anandamid (AEA) und 2-Arachidonylglycerol (2-AG) beeinflussen das Schmerzempfinden und drosseln Entzündungsreaktionen. Pflanzliche Cannabinoide aus Cannabis wirken auf ähnliche Weise an den Rezeptoren des Endocannabinoidsystems. Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) sind die am gründlichsten erforschten Cannabinoide und finden zunehmend Anwendung in der Schmerzmedizin. Seit 2017 kann medizinisches Cannabis in Deutschland bei starken chronischen Schmerzen verschrieben werden.

Menschen mit lang anhaltenden Schmerzen, die durch Entzündungen verursacht werden, können von medizinischem Cannabis profitieren. Klinische Studien haben gezeigt, dass Cannabinoide auf spezifische Rezeptoren im Körper (CB1 und CB2) wirken können, was zur Linderung akuter und chronischer Schmerzen beiträgt. Cannabis erhöht auch die Freisetzung von Dopamin im Gehirn [1]. Cannabis scheint zudem entzündungshemmend zu wirken. Verschiedene Cannabinoide wie CBD, THC und Cannabigerol (CBG) können die Konzentration proinflammatorischer Zytokine im Blut senken. Besonders der CB2-Rezeptor spielt eine wichtige Rolle [2]. Es wird auch vermutet, dass Cannabis Veränderungen in der kognitiven und autonomen Verarbeitung von Schmerzzuständen reduzieren kann, was die Bildung eines Schmerzgedächtnisses verhindern könnte [1].

Wirksamkeit von Cannabis als Medizin bei Entzündungen und Schmerzen

Studien an Tieren und Menschen haben gezeigt, dass CBD und THC bei der Linderung chronischer Schmerzen eine entscheidende Rolle spielen können [2]. Die Einnahme von Cannabis kann die Schmerzimpulse unterdrücken und die Überempfindlichkeit gegenüber Schmerzsignalen reduzieren (sogenanntes Schmerzgedächtnis).

  • Wirkung: Schmerzstillend, entzündungshemmend, neuroprotektiv
  • Anwendung: Eine mehrwöchige oder mehrmonatige Behandlung mit CBD oder THC ist erforderlich, um langfristige therapeutische Effekte zu erzielen.
  • Vorsichtsmaßnahmen: Cannabis sollte nicht bei Personen unter 23 Jahren angewendet werden. Schwangeren und stillenden Frauen wird von einer Cannabistherapie abgeraten. Vor der Einnahme sollten mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten durch einen Arzt ausgeschlossen werden.
  • Nebenwirkungen: Langfristige Anwendung von CBD hat bisher keine bedeutenden Nebenwirkungen oder Toleranzentwicklung gezeigt. Leichte Nebenwirkungen können Mundtrockenheit, verminderter Appetit, Müdigkeit, Durchfall oder Magenbeschwerden sein.
THC kann aufgrund seiner psychoaktiven Wirkung Euphorie, verändertes Denken, Angstzustände oder Paranoia auslösen. Eine vorübergehende Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens und des Kurzzeitgedächtnisses kann ebenfalls auftreten. Wenn du an einer Behandlung mit alternativen entzündungshemmenden Schmerzmitteln interessiert bist, sprich mit deinem Arzt. Er oder sie kennt deine Krankheitsgeschichte und Symptome und kann am besten einschätzen, ob natürliche Entzündungshemmer für dich geeignet sind.

Wie bekommt man medizinisches Cannabis verschrieben?

Seit 2017 ist Cannabis als Medizin in Deutschland zugelassen. Ein Arzt kann Cannabis verschreiben, wenn er sich durch die Therapie eine deutliche Verbesserung des Gesundheitszustands des Patienten erhofft.

Das Gesetz legt nicht fest, bei welchen Symptomen Cannabis verschrieben werden kann; diese Entscheidung liegt im Ermessen des Arztes. Aufgrund der positiven Studienlage zu Cannabis bei Schmerzbehandlungen ist die Verschreibung jedoch weit verbreitet. Auch die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin empfiehlt die Behandlung mit medizinischem Cannabis bei chronischen Schmerzen.

Wenn du Interesse an einer Behanldung mit medizinischem Cannabis hast, kannst du jederzeit bei Bloomwell eine Behandlung anfragen. Bloomwell ist eine telemedizinische Plattform, die in Deutschland Patient mit qualifizierten Cannabis-Ärzt verbindet.

Fazit

Traditionelle Medikamente wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure, Diclofenac oder Naproxen werden oft zur Behandlung entzündungsbedingter Schmerzen eingesetzt, sind aber für eine langfristige Einnahme nicht ideal. Eine natürliche und verträglichere Alternative stellt medizinisches Cannabis dar.

Forschungsergebnisse belegen, dass THC und CBD entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkungen haben. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schmerzmitteln kann medizinisches Cannabis über einen längeren Zeitraum angewendet werden, ohne dass vergleichbare Nebenwirkungen auftreten.

Trotz der Vorteile sollte die Anwendung von medizinischem Cannabis immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen, um mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden. Bei Bloomwell unterstützen wir dich dabei, einen individuellen Therapieplan zu erstellen und die passende Cannabissorte für deine Beschwerden auszuwählen. Unser erfahrenes Team steht dir zur Seite.


 

Quellenangaben

[1] Campos, R. M., Aguiar, A. F., Trindade, P. M., Ferreira, B. K., A., R., & Sampaio, L. S. (2021). Cannabinoid Therapeutics in Chronic Neuropathic Pain: From Animal Research to Human Treatment. Frontiers in Physiology, 12. https://doi.org/10.3389/fphys.2021.785176 
 
[2] Bennici A, Mannucci C, Calapai F, Cardia L, Ammendolia I, Gangemi S, Calapai G, Griscti Soler D. Safety of Medical Cannabis in Neuropathic Chronic Pain Management. Molecules. 2021 Oct 16;26(20):6257. doi: 10.3390/molecules26206257. PMID: 34684842; PMCID: PMC8540828. 
 
[3] Ware MA, Wang T, Shapiro S, Robinson A, Ducruet T, Huynh T, Gamsa A, Bennett GJ, Collet JP. Smoked cannabis for chronic neuropathic pain: a randomized controlled trial. CMAJ. 2010 Oct 5;182(14):E694-701. doi: 10.1503/cmaj.091414. Epub 2010 Aug 30. PMID: 20805210; PMCID: PMC2950205.