Was hilft gegen Neurodermitis? Cannabis als natürliche Alternative bei Ekzemen
Neurodermitis ist eine chronische Hautkrankheit, die durch eine gestörte Barrierefunktion der...
By: Dr. Julian Wichmann 18.01.24 16:56
Im Folgenden wird die Wirksamkeit von Cannabidiol (CBD) bei Angststörungen und Schlafstörungen näher beleuchtet. Scott Shannon und seine Kollegen der Abteilung für Psychiatrie an der University of Colorado in Denver, USA, untersuchten die Wirksamkeit von CBD bei 72 PatientInnen mit Angsterkrankungen oder Schlafstörungen. 47 der PatientInnen wurden aufgrund von Angstsymptomen behandelt, 25 Patient*Innen erhielten CBD aufgrund von Schlafstörungen. Die Wirksamkeit und Sicherheit einer Behandlung mit CBD wurde bereits in verschiedenen Studien untersucht. Vor allem epileptische Anfälle konnten durch die Einnahme von CBD signifikant verringert werden. Außerdem zeigte CBD auch bei anderen Erkrankungen einen neuroprotektiven, anti-depressiven und schmerzlindernden Effekt.
Zur Untersuchung der Wirksamkeit von CBD bei Angststörungen sollten PatientInnen mit sozialer Ängstlichkeit eine Rede vor einer simulierten Menschenmenge halten. In dieser Untersuchung erzielte die Einnahme von CBD (300mg oder 600mg) einen signifikanten Rückgang ihrer Angstsymptome. Durch andere Studien konnte eine Wirksamkeit von CBD bereits in einer geringeren Dosierung von 10mg nachgewiesen werden. Eine hohe Dosierung von CBD (300-600mg) ging in einer weiteren Studie zwar einher mit einer Reduktion der Stresshormone im Blut der PatientInnen, zeigte jedoch gleichsam einen sedierenden Effekt. Bei der Betrachtung des Einflusses von CBD auf das Schlafverhalten konnte eine Dosierung von 160mg die Schlafdauer der Patient*Innen erhöhen. Die langfristige Einnahme von CBD in Dosierungen von 10-400mg pro Tag zeigte keine toxische Wirkung. Von besonderer Bedeutung ist die Sicherheit einer Behandlung mit CBD, da es keine Berichte über eine tödliche Überdosierung von CBD gibt und dieses sich in der Literatur bei Dosierungen von bis zu 1500mg als gut verträglich zeigte. Scott Shannon und Kollegen weisen darauf hin, dass ein therapeutischer Effekt des CBDs schon in geringeren Dosierungen zu erwarten ist.
Um die wissenschaftliche Evidenz der Wirksamkeit von CBD weiter auszubauen, wurde diese Studie bei PatientInnen mit Angst- oder Schlafstörungen unter ärztlicher Betreuung durchgeführt. Dazu wurden PatientInnen mit einer ärztlich gesicherten Diagnose im Rahmen einer Angststörung oder Schlafstörung drei Monate lang beobachtet. Diese Diagnose wurde In einer Klinik für mentale Gesundheit in Colorado mit Fokus auf integrativer Medizin, unter deren Aufsicht diese Studie durchgeführt wurde, überprüft und eine zusätzliche psychologische Testung vor Beginn der Behandlung veranlasst.
Die PatientInnen waren im Alter von 18 und 72 Jahren und erhielten zusätzlich zu ihrer normalen Medikation (angstlösend oder schlaffördernd) 25mg CBD pro Tag. In Einzelfällen wurden höhere Dosierungen (50mg oder 75mg) verschrieben. Das CBD wurde oral in Form von Kapseln entweder morgens (Angsterkrankungen) oder abends (Schlafstörungen) eingenommen. Viele der PatientInnen setzten CBD ein, um andere psychiatrische Medikamente reduzieren oder absetzen zu können. Zur Untersuchung des Therapieerfolgs wurden die PatientInnen vor Beginn der Therapie mit CBD körperlich untersucht und erhielten verschiedene validierte Fragebögen zur Selbsteinschätzung ihrer Symptome. Der Fragebogen zur Erfassung der Angstsymptome beinhaltete 14 Fragen, deren Antworten jeweils ein Zahlenwert zugeordnet wurde. Insgesamt konnte ein Zahlenwert von 56 erreicht werden. Ein Wert unter 17 ist ein Hinweis auf das Vorliegen einer leichten Angsterkrankung, während ein Wert über 25 als schwere Angsterkrankung eingestuft wird. Der Fragebogen zur Erfassung des Schlafverhaltens beinhaltete 19 Fragen, die auf einer Skala von 0-3 beantwortet wurden. Ein höherer Wert spricht in diesem Fall für mehr Schlafprobleme. Alle vier Wochen wurden die PatientInnen erneut in der Klinik für mentale Gesundheit vorstellig, um die gleichen Maße zu erheben. Zur Beurteilung der Verträglichkeit einer CBD-Behandlung wurden zudem potentielle Nebenwirkungen aus den Selbstberichten der Patient*Innen erfasst.
CBD zeigte in dieser Studie sowohl angstlösende als auch schlaffördernde Effekte. PatientInnen mit Angsterkrankungen erfuhren bereits nach einer kurzen Einnahmezeit (1 Monat) eine signifikante Verbesserung ihrer Symptome. Vor der Behandlung zeigte sich ein mittleres Ergebnis von 23,8 auf der oben beschriebenen Skala zur Erfassung der Angstsymptome. Durch die Einnahme von CBD konnte dieser Wert auf 18 während des ersten Monats und folgend auf 16 nach zwei Monaten der Behandlung gesenkt werden. Diese Reduktion der Symptome auf einen Wert von 16 blieb über den Verlauf des dritten Monats konstant, was den signifikanten und stabilen Rückgang der Angstsymptome verdeutlicht. Bei PatientInnen mit Schlafstörungen konnte CBD ebenfalls eine Verbesserung des Schlafverhaltens erzielen, die jedoch weniger stark ausgeprägt war als die Linderung der Angstsymptome. CBD war gut verträglich und ging mit geringen Nebenwirkungen einher. Bei vereinzelten Patient*Innen traten trockene Augen und Müdigkeit auf, die jedoch im Verlauf der Behandlung wieder abnahmen. Ein junger Mann (21 Jahre) mit zusätzlicher Entwicklungsstörung konnte die CBD-Behandlung aufgrund von unangemessenen sexuellen Verhaltensweisen nicht weiterführen. Diese ließen nach der Beendigung der CBD-Behandlung wieder nach. Der behandelnde Psychiater dieses Patienten ging davon aus, dass die Reduktion der Angstsymptome zu einer Enthemmung des Verhaltens bei diesem Patienten führte. Diese Studie liefert keinen Hinweis auf schwerwiegende Nebenwirkungen einer CBD-Behandlung.
Shannon und Kollegen konnten durch diese Studie einen weiteren Hinweis auf die hohe Wirksamkeit von CBD zur Behandlung von PatientInnen mit Angsterkrankungen liefern. Zudem konnte CBD PatientInnen mit Schlafstörungen helfen. In dieser Studie wurde CBD zusätzlich zu der herkömmlichen Medikation verwendet. Viele Patient*Innen äußerten den Wunsch, ihre psychiatrische Medikation zu reduzieren oder vollständig abzusetzen. CBD stellt eine attraktive Methode dar, Angstsymptome und Schlafprobleme durch eine natürliche Medikation zu behandeln. CBD ist eine wirksame und gut verträgliche Medikation zur Behandlung von Angsterkrankungen und Schlafstörungen.
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