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Alternative Demenz Therapie – Medizinisches Cannabis als neues Medikament gegen Demenz?

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In Deutschland leben derzeit rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz – Tendenz steigend. Zu den häufigsten Symptomen der Krankheit gehören Verwirrtheit und Gedächtnislücken, aber auch Depressionen, Aggression oder Schlafstörungen. Obwohl Demenz bisher nicht heilbar ist, kann eine medikamentöse Therapie den Krankheitsverlauf verlangsamen und die Symptome lindern. Sowohl Mediziner:innen als auch Pflegekräfte betrachten Cannabis als eine der möglichen alternativen oder ergänzenden Behandlungsmethoden bei Demenz. In diesem Artikel gehen wir darauf ein, welche medikamentösen Behandlungen es bei Demenz gibt und wie Cannabis ergänzend zu oder statt Pharmaka eingesetzt werden kann. Wir betrachten außerdem verschiedene Studien, um herauszustellen, inwiefern eine medikamentöse Behandlung mit Cannabis für Demenzkranke geeignet sein könnte.   

Die wichtigsten Punkte

  • Demenz ist eine fortschreitende Verschlechterung der kognitiven Funktionen, die in jedem Alter auftreten kann, am häufigsten jedoch ab 65 Jahren.
  • Zu den Symptomen einer Demenz gehören Gedächtnisstörungen, Orientierungslosigkeit und Verwirrung. Auch zunehmende Schwierigkeiten bei der sprachlichen Verständigung und Probleme, einfache Aufgaben zu lösen und Entscheidungen zu treffen, fallen in die Symptomatik der Demenz.
  • Eine medikamentöse Therapie kann den Krankheitsverlauf verlangsamen und die Symptome lindern. Um eine hohe Lebensqualität noch möglichst lange zu erhalten und Begleiterscheinungen zu mildern, sollte eine medikamentöse Therapie möglichst früh im Krankheitsverlauf ansetzen.
  • Die Forschung beschäftigt sich derzeit mit der Eignung von medizinischem Cannabis zur Demenz Behandlung. CBD und THC könnten dabei helfen, so zeigten kleinere Studien, die kognitiven Fähigkeiten länger zu erhalten und Betroffene im Umgang mit der Krankheit zu unterstützen (etwa bei Schmerz, Depressionen und Schlafstörungen).

Was ist Demenz?

Demenz kann in jedem Alter auftreten, wird aber am häufigsten zwischen 65 und 75 Jahren diagnostiziert. Oft gehen ihr Vergesslichkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten voraus, die oft mehrere Monate oder sogar Jahre andauern, bevor von einer Demenz die Rede sein könnte.

Die Ursache der Demenz liegt in einer fortschreitenden Verschlechterung der kognitiven Funktionen. Zu den Symptomen der Krankheit gehören Gedächtnisstörungen und ein Nachlassen der sprachlichen Fähigkeiten. Demenzkranke haben außerdem meist Schwierigkeiten, einfache Aufgaben zu planen und zu organisieren, sowie Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen. Auch in ihrer bekannten Umgebung fällt es ihnen aufgrund des Gedächtnisverlusts zunehmend schwer, sich zu orientieren. Im fortgeschrittenen Stadium können Betroffene zudem unter Orientierungslosigkeit und Verwirrung leiden. Grundlegende Funktionen, wie Kauen, Schlucken oder Gehen, sind dann nur noch mit Mühe möglich. 

Eine Demenz wird außerdem oftmals von den folgenden neuropsychischen Symptomen begleitet:

  • Verwirrtheit und Umherirren
  • Schlafstörungen
  • Depressionen und Angstzustände
  • Psychosen
  • Unruhe und Aggression
  • Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen.

Aus klinischer Sicht unterscheidet man Demenz in primäre und sekundäre Demenzen. Die Ursache der primären Demenzen liegt im Gehirn selbst. Sekundären Demenzen werden von äußeren Faktoren hervorgerufen, etwa Giftstoffen in der Umwelt oder Verletzungen des Gehirns durch Unfälle. Um eine sekundäre Demenz erfolgreich zu behandeln, muss der jeweilige Einzelfall betrachtet werden. In diesem Artikel beziehen wir uns daher ausschließlich auf primäre Demenzen. 

Was ist der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?

Im Volksmund wird Demenz oft mit der Alzheimer-Krankheit gleichgesetzt. Obgleich Alzheimer die häufigste Form der Demenz ist, ist sie jedoch nur eine von über 50 bisher bekannten Demenzformen. 

Alzheimer zeichnet sich oft durch einen Gedächtnisverlust aus, der sich mit der Zeit verschlimmert. Weitere Anzeichen für Alzheimer können Verwirrung, Veränderungen der Persönlichkeit und der Stimmung sowie Schwierigkeiten bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben sein. 

Demenz schließt dabei noch weitere Krankheitsbilder ein, die sich in ihren Ursachen, Verlauf und Symptomen von Alzheimer unterscheiden. Zu diesen Arten der Demenz gehören:  

  • Vaskuläre Demenz
  • Lewy-Body-Demenz
  • Frontotemporale Demenz
  • Parkinson Demenz
  • Demenz in jungen Jahren

Je nach Art und Schweregrad der Demenz gibt es unterschiedliche medikamentöse und nicht medikamentöse Therapien, die die Lebensqualität der Betroffenen so gut wie möglich aufrechterhalten sollen. 

Ist Demenz heilbar?

Nach dem heutigen Stand der Medizin ist Demenz nicht heilbar. Dennoch gibt es zahlreiche Behandlungs­ansätze, die Betroffenen und Angehörigen Mut machen. Wenngleich sie den Abbau der Nervenzellen nicht aufhalten können, können sie dennoch den Krankheitsverlauf abbremsen und die Symptome lindern. Je nach Art und Stadium der Demenzerkrankung können hier verschiedene Behandlungsansätze zum Einsatz kommen.

Um eine hohe Lebensqualität noch möglichst lange zu erhalten und Begleiterscheinungen zu mildern, sollte eine medikamentöse Therapie möglichst früh im Krankheitsverlauf ansetzen. Aber auch nicht medikamentöse Therapien wie Physio-, Ergo- oder Musiktherapie können dabei helfen, die kognitiven Fähigkeiten zu erhalten und Betroffene im Umgang mit der Krankheit unterstützen.

Was bringt eine medikamentöse Therapie bei Demenz?

Die Einnahme von Medikamenten kann das Voranschreiten der Symptome verlangsamen und den Alltag der Betroffenen und ihrer Pfleger:innen deutlich verbessern. Sehen wir uns nachfolgend einige Therapiemöglichkeiten an.

Medikamente gegen Vergesslichkeit (Antidementiva)

Sogenannte Antidementiva können gegen Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen helfen, die im Rahmen von Alzheimer, Parkinson-Demenz oder Lewy-Body-Demenz auftreten. Bei anderen Formen der Demenz wirken Antidementiva in der Regel nicht. 

Im Zuge der eben genannten Demenzformen wird zunehmend weniger Acetylcholin produziert. Acetylcholin ist für die Kommunikation der Nervenzellen untereinander verantwortlich. In einem frühen Stadium kann der Mangel an Acetylcholin durch die Gabe eines Acetylcholinesterasehemmers ausgeglichen werden. Acetylcholinesterasehemmer gibt es außer in Tablettenform auch als sogenannte Demenz Pflaster, die am Arm oder am Rücken getragen werden können.

Ähnlich wirken Glutamatantagonisten. Sie hemmen eine übermäßige Ausschüttung von Glutamat. Beide Wirkstoffe zielen darauf ab, die Leistung des Gehirns zu fördern und damit die Eigenständigkeit der Betroffenen länger zu bewahren.

Ebenso zeigten Studien, die die Wirkung von Cannabis auf das Gehirn untersuchten, dass Cannabidiol (CBD) das Gedächtnis und die Aufmerksamkeitsspanne verbessern kann. CBD ist eines der über 113 Cannabinoide in Cannabis und zeigte positive Auswirkungen auf die Gehirnaktivität in bestimmten Bereichen des Gehirns. Eine ergänzende Therapie mit CBD könnte bei Demenz also ebenfalls in Betracht kommen.

Antidepressiva Tabletten

Nach einer Demenzdiagnose verfallen Betroffene nicht selten in depressive Verstimmungen. Aber auch der Abbau der Nervenzellen selbst kann eine Depression begünstigen. Neben einer Verordnung von Antidepressiva gibt es an dieser Stelle alternative Wege. 

Medizinisches Cannabis kann stimmungsaufhellend wirken und die Stimmungslage allgemein stabilisieren. Wenn herkömmliche Antidepressiva die Betroffenen belasten oder ihre Wirkung verfehlen, kann eine Cannabis Therapie mit Tetrahydrocannabinol (THC) und CBD eine natürliche Alternative bieten. 

Medikamente gegen Appetitlosigkeit

Appetitlosigkeit ist – neben Schlafstörungen oder Angstzuständen – oft eine der Begleiterscheinungen einer Depression und tritt bei Demenzkranken sehr häufig auf. Außer synthetischen Präparaten kann medizinisches Cannabis, das reich an THC ist, eine sinnvolle Option sein und neben einer Appetitsteigerung auch für besseren Schlaf sorgen. 

Blutdrucksenkende und blutverdünnende Mittel

Bei der vaskulären Demenz entsteht der Verlust an kognitiver Leistungsfähigkeit nicht durch das Absterben von Hirnzellen, sondern durch deren mangelnde Durchblutung. Die schlechte Durchblutung ist oft Resultat eines Bluthochdrucks. Blutdrucksenkende und blutverdünnende Medikamente sollten hier statt Antidementiva zum Einsatz kommen. 

Aufgrund seiner blutverdünnenden und blutdrucksenkenden Wirkung könnte medizinisches Cannabis ebenfalls eine sinnvolle Therapieoption bei vaskulärer Demenz sein. Dabei sollte jedoch auf die gleichzeitige Gabe von blutverdünnenden oder blutdrucksenkenden Mitteln verzichtet werden, da Cannabis diese Effekte verstärken und so zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann. 

Schmerzmittel bei Demenz

Auch wenn eine Demenz an und für sich nicht mit bestimmten Schmerzen einhergeht, können diese dennoch altersbedingt oder als Resultat der Einnahme bestimmter Medikamente auftreten. Die Gabe von Schmerzmitteln kann bei einer Demenz dennoch sinnvoll sein, da Betroffene ihre Schmerzen mit zunehmendem Krankheitsverlauf nicht mehr selbst mitteilen können. Auch auffälliges Verhalten bei Demenzkranken hat seine Ursache oft in unbehandelten, chronischen Schmerzen. 

Neben Opiaten oder Opioid-basierten Schmerzmitteln, bietet medizinisches Cannabis eine natürliche und vergleichsweise sanftere Möglichkeit der Behandlung. Schon in relativ geringen Dosen kann medizinisches Cannabis die Übertragung von Schmerzimpulsen im Gehirn hemmen und so die Lebensqualität verbessern.

Kommt eine nicht medikamentöse Therapie bei Demenz infrage?

Eine nicht medikamentöse Therapie wird in Deutschland in der Regel bei allen Formen der Demenz und begleitend zu einer Behandlung mit Medikamenten empfohlen [1]. Diese Therapien zielen allen voran darauf ab, die kognitiven, körperlichen und sozialen Fähigkeiten auf natürliche Weise zu erhalten und Betroffenen so die Teilhabe am Leben weiter zu ermöglichen. 

Zu den bedeutendsten Modalitäten im Rahmen einer nicht medikamentösen Therapie bei Demenz gehören kognitives Training, Ergotherapie und Physiotherapie. Weitere Therapieverfahren sind Kunsttherapie, Musiktherapie, tiergestützte Therapie und Logopädie. Aber auch eine sogenannte Milieutherapie, die sich mit der Demenz gerechten Umgestaltung des Umfelds der Betroffenen befasst, oder neuere Modalitäten, wie die Selbsterhaltungstherapie, können alternativ zu oder in Kombination mit Medikamenten eingesetzt werden. 

Alternatives Medikament bei Demenz: Demenz Therapie mit Cannabis

Angesichts der begrenzten therapeutischen Möglichkeiten und oft schweren Nebenwirkungen von Pharmaka, suchen Betroffene und Angehörige von Demenzkranken gleichermaßen nach Alternativen. Obgleich es weiterer Forschung bedarf, um den Einsatz von Cannabis bei Demenz zu untermauern, liefern präklinische und klinische Versuche bisher vielversprechende Ergebnisse.

Fassen wir die möglichen Einsatzgebiete von medizinischem Cannabis aus den vorherigen Abschnitten noch einmal zusammen.

Cannabis gegen Vergesslichkeit

CBD hat eine die Nervenzellen schützende Funktion und kann entzündungshemmend wirken. Damit kann es die Gedächtnisleistung positiv beeinflussen, zum Erhalt gesunder Nervenzellen beitragen und Aufmerksamkeitsstörungen entgegenwirken. Es gibt Hinweise darauf, dass die Verwendung von medizinischem Cannabis, das sowohl THC als auch CBD oder nur CBD enthält, bei älteren Menschen wirksam und sicher sein könnte [2]. 

Cannabis gegen Depressionen

Cannabis könnte eine Option zur Behandlung der verschiedenen psychischen Symptome darstellen, die mit dem Krankheitsbild der Demenz einhergehen. Die stimmungsaufhellende und -stabilisierende sowie schlaffördernde Wirkung von Cannabis als Alternative zu Antidepressiva wird bereits medizinisch genutzt. Eine Fokusgruppe aus dem Jahr 2020 bestätigte diese Effekte [3]. 

Cannabis gegen Appetitlosigkeit

Cannabis, so konnten Studien belegen, kann erfolgreich zur Behandlung von Erkrankungen eingesetzt werden, die mit vermindertem Appetit und Gewichtsverlust einhergehen [4]. Davon könnten auch Alzheimer-Patient:innen profitieren, denen das Essen zunehmend schwerer fällt.  

Cannabis gegen Bluthochdruck

Eine Studie an älteren Erwachsenen mit Bluthochdruck kam zu dem Ergebnis, dass medizinisches Cannabis aktiv zu einer Senkung des Blutdrucks beitragen kann. Dies wurde im Rahmen einer dreimonatigen Untersuchung festgestellt. Den von Bluthochdruck betroffenen Proband:innen wurde zu Beginn der Studie Cannabis verschrieben. Jeweils zu Beginn und nach Ende des Studienzeitraums wurden ambulante Messungen des Blutdrucks, EKG, Blutuntersuchungen und anthropometrische Messungen durchgeführt. Das Ergebnis war eine signifikante Senkung der mittleren Blutdruckwerte [5].

Cannabis bei chronischen Schmerzen

Eine Studie aus dem Jahr 2018 kam zu dem Schluss, dass der therapeutische Einsatz von Cannabis in der älteren Bevölkerung sicher und wirksam sein könnte. Der Cannabiskonsum konnte die Einnahme anderer verschreibungspflichtiger Medikamente, einschließlich Opioiden, verringern. Nach einer sechsmonatigen Behandlung mit medizinischem Cannabis berichteten 93,7 % der Befragten eine Verbesserung ihres Zustands. Auf einer Skala von 0 bis 10 verringerte sich die angegebene Schmerzstärke von einem Mittelwert von 8 auf einen Mittelwert von 4 [6].  

Wie wirkt medizinisches Cannabis im Gehirn?

Medizinisches Cannabis wirkt auf unterschiedliche Weise auf das Gehirn. Die in Cannabis vorhandenen pflanzlichen Wirkstoffe (Cannabinoide) interagieren mit einer Gruppe von Rezeptoren des körpereigenen Endocannabinoidsystems. Dieses System erstreckt sich über weite Teile des Körpers und beeinflusst wichtige physiologische Prozesse, darunter die:

  • Schmerzwahrnehmung
  • Gedächtnisbildung
  • Regulierung des Schlafzyklus
  • Funktion des Immunsystems
  • Appetitregulierung

Es wird angenommen, dass medizinisches Cannabis durch die Interaktion mit dem Endocannabinoidsystem diese physiologischen Prozesse ausgleichen und verbessern kann. CBD und THC, die bisher bekanntesten und wichtigsten Cannabinoide, könnten somit eine wichtige Rolle in der Demenz Therapie spielen.

Das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten mit Cannabis für Demenzkranke 

Trotz der derzeitigen Unsicherheit über die Wirksamkeit von CBD und THC bei der Behandlung von Demenz, konnten Forscher:innen feststellen, dass Cannabis im Allgemeinen sicher und gut verträglich war [6].

Im Rahmen einer nicht randomisierten Pilotstudie aus dem Jahr 2019 konnten Forscher:innen Belege dafür finden, dass medizinisches Cannabis bei der Behandlung von Nervosität, Reizbarkeit, Verhaltensstörungen, Stimmungsschwankungen und Unruhe wirksam sein kann. In diesem Rahmen gab es außerdem begrenzte Hinweise auf eine Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit. 

Auch wenn es sich bei diesen Aussagen nicht um evidenzbasierte, klinische Ergebnisse handelt, ist die Anwendung von medizinischem Cannabis bei Demenz dennoch vielversprechend. Wichtig ist hierbei, dass die Einnahme kontrolliert und unter Einhaltung der ärztlich bestimmten Dosierungen erfolgt. 

Verschreiben Ärzte Cannabis bei Demenz? 

Sobald es Anzeichen für eine mögliche Demenzerkrankung gibt, sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Im Verlauf einer Demenz verschlechtern sich die Beschwerden mitunter schlagartig. Zum Zeitpunkt der Diagnose liegt meist schon eine erhebliche Nervenschädigung im Gehirn vor. Mit einer Therapie sollte also möglichst schnell begonnen werden. 

Hier gilt: Mit Cannabis sollte sich nicht selbst versorgt werden. Nur eine Ärztin oder ein Arzt kann nach einer genauen Diagnose über Art und Schweregrad der Demenz über die passende Behandlung entscheiden. Je nach Ausprägung (Alzheimer, Vaskuläre Demenz oder Frontotemporale Demenz), kommen unterschiedliche medikamentöse Behandlungen infrage. 

Ein geschulter Cannabisarzt oder eine geschulte Cannabisärztin erstellt nach einer Anamnese einen individuellen Behandlungsplan, der die Besonderheiten des Verlaufs in Betracht zieht. Bei Algea Care steht Patient:innen das Fachwissen von erfahrenen Cannabisärzten in ganz Deutschland zur Verfügung, die ausschließlich evidenzbasiert arbeiten und fortlaufend intern weitergebildet werden. Nicht umsonst ist Algea Care die führende Plattform für eine telemedizinisch unterstützte Behandlung mit medizinischem Cannabis!

Das Erstgespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin geschieht an einem von 17 Standorten in Deutschland. Soweit es nach allgemeinen fachlichen Standards medizinisch vertretbar ist, können alle ärztlichen Folgetermine per Videosprechstunde wahrgenommen werden. Bei Fragen steht Patient:innen das Algea Care Team jederzeit zur Verfügung. Die Prüfung der Eignung für eine Behandlung mit Cannabis und das medizinische Onboarding sind dabei kostenlos. Jetzt Behandlung anfragen!

Weitere Forschungen zur Demenz Behandlung mit Cannabis

Demenz eine komplexe Krankheit, deren Ursachen bisher nicht eindeutig belegt werden konnten. Infolgedessen sind die therapeutischen Möglichkeiten für Demenz Patient:innen nach wie vor begrenzt. Die Therapie mit medizinischem Cannabis scheint hier ein Hoffnungsschimmer zu sein. 

Momentan untersuchen Forscher:innen, welche Rolle die Entzündungsprozesse im Gehirn, Stoffwechsel- oder Durchblutungsstörungen sowie Umwelteinflüsse und genetische Veränderungen bei der Entstehung von Demenz spielen. 

An einigen dieser Punkte könnte eine komplementäre oder alternative Behandlung mit Cannabis ansetzen. CBD etwa kann entzündungshemmend wirken und die Nervenfasern im Gehirn schützen. THC wiederum hat Blutdruck senkende Effekte und kann beruhigend wirken. Obgleich diese Wirkungen bereits in kleineren Studien belegt wurden, bedarf es großangelegter, klinischer Doppel-Blind-Studien, um aussagekräftige Ergebnisse zur Demenz Therapie mit Cannabis zu erhalten.

 


 

Quellenangaben

[1] Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (2019). Grundsatzstellungnahme. Menschen mit Demenz - Begleitung, Pflege und Therapie.
 
[2] Mueller, A., Fixen, D. R. (2020). Use of Cannabis for Agitation in Patients With Dementia. Sr Care Pharm.35(7), 312-317. doi: 10.4140/TCP.n.2020.312. PMID: 32600509.
 
[3] Kaskie, B., Bobitt, J., Herrera, J. (2021). Cannabis Use among Persons with Dementia and Their Caregivers: Lighting up an Emerging Issue for Clinical Gerontologists. Clinical Gerontologist, 44(1), 42-52. Doi: 10.1080/07317115.2020.1852465
 
[4] Kirkham, T.C. (2009). Cannabinoids and appetite: food craving and food pleasure. Int Rev Psychiatry. 2009 Apr;21(2):163-71. doi: 10.1080/09540260902782810. PMID: 19367510.
 
[5] Abuhasira, R., Haviv, Y. S., Leiba, M., Leiba, A., Ryvo, L., Novack, V. (2021) Cannabis is associated with blood pressure reduction in older adults - A 24-hours ambulatory blood pressure monitoring study. Eur J Intern Med. 2021 Apr;86:79-85. doi: 10.1016/j.ejim.2021.01.005. Epub. PMID: 33483174.
 
[6] Abuhasira, R., Schleider, L. B., Mechoulam, R., Novack, V. (2018) Epidemiological characteristics, safety and efficacy of medical cannabis in the elderly. Eur J Intern Med., 49:44-50. doi: 10.1016/j.ejim.2018.01.019. PMID: 29398248.
 
[7] Peprah, K., McCormack, S. (2019). Medical Cannabis for the Treatment of Dementia: A Review of Clinical Effectiveness and Guidelines. CADTH Rapid Response Report: Summary with Critical Appraisal. Canadian Agency for Drugs and Technologies in Health; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK546328/#rc1152.s3